Schmerzen dienen dem Körper normalerweise als Warnsignal und zeigen an, dass etwas an einer bestimmten Stelle nicht in Ordnung ist. Bei Zahnweh beispielsweise, können die Schmerzen auf Karies hindeuten. Bei Kopfschmerzen hingegen existieren in den meisten Fällen keine nachweisbaren Ursachen.
Was sind Schmerzen?
Schmerzen sind lebenswichtig für den menschlichen Organismus. Sie schützen uns sowohl vor äußerlichen, als auch vor innerlichen Schädigungen, indem sie als Frühwarnsystem fungieren. Ohne dieses Warnsystem würden wir nicht merken, dass die Herdplatte heiß oder ein Knochen gebrochen ist. Schmerzen zeigen uns, dass irgendwo im Körper etwas nicht in Ordnung ist.
Kopfschmerzen
Eine Zusammenfassung
Akute oder chronische Schmerzsyndrome
Eine der häufigsten Erkrankungen weltweit
Einteilung in primäre und sekundäre Kopfschmerzen
Mehr als 200 Kopfschmerzarten bekannt
Ursache, Lokalisation, Dauer und Schmerz unterschiedlich
Wenn keine nachweisbare Krankheit die Kopfschmerzen auslöst, handelt es sich um primäre Kopfschmerzen. Hierzu zählen beispielsweise Spannungskopfschmerzen und Migräne. Warum der Körper trotz fehlender Erkrankung Schmerzen empfindet, ist bis heute noch nicht vollständig geklärt. Es wird vermutet, dass viele primäre Kopfschmerzen durch eine Fehlsteuerung im schmerzempfindenden System ausgelöst werden. Die normalen Sinneswahrnehmungen könnten so von Nervenzellen im Gehirn fehlinterpretiert werden und als Schmerzen angezeigt werden. Man geht davon aus, dass auf diesem Wege beispielsweise Stress oder muskuläre Verspannungen eine Störung des Schmerzempfindens auslösen und so Kopfschmerzen hervorrufen. Bei Patienten mit chronischen Spannungskopfschmerzen kommt hinzu, dass die Schmerzempfindlichkeit erhöht ist und dadurch Schmerzreize stärker wahrgenommen werden.
Primäre Kopfschmerzen
Verschiedene Formen
Verschiedene Formen
Spannungskopfschmerzen
Migräne mit oder ohne Aura
Clusterkopfschmerzen
„Ice-Cream Headache“
Husten-Kopfschmerz
Sekundäre Kopfschmerzen: Ursachen
Liegt eine Erkrankung vor, die als Folge oder Nebenwirkung Kopfschmerzen bereitet (z.B. Kopfverletzung, Grippe), dann handelt es sich um sekundäre Kopfschmerzen. Hierbei fungieren die Schmerzen als Warnsystem und zeigen an, dass eine Erkrankung im Körper vorliegt.
Mögliche Ursachen sind:
Infekte (Erkältung, Grippe)
Kopfverletzung
Bluthochdruck
Schlaganfall
Hirnblutung
Entzündung der Hirnhaut oder der Nasennebenhöhlen
Stoffwechselstörung
Gehirntumor
Gut zu wissen:
Nur 10% aller Kopfschmerzen sind auf Grunderkrankungen zurückzuführen.
Ebenfalls wichtig:
Neben Krankheiten kann auch der übermäßige Konsum von bestimmten Substanzen wie Alkohol oder Nikotin zu sekundären Kopfschmerzen führen. Auch der Entzug gewisser Substanzen kann Kopfschmerzen verursachen.
Kopfschmerzen:
Tipps zur Vorbeugung
1 / 5
Flüssigkeitsbedarf decken
2 / 5
Entspannungsübungen machen
3 / 5
Fehlhaltungen vermeiden
4 / 5
Regelmäßige Bewegung
5 / 5
Stressausgleich finden
Häufige Auslöser von Kopfschmerzen
Im Zusammenhang mit Kopfschmerzen werden häufig die Ursachen und Auslöser verwechselt. Ein Beispiel hierfür sind die Spannungskopfschmerzen. Die Bezeichnung Spannungskopfschmerzen geht auf die ursprüngliche Annahme zurück, dass die Beschwerden durch muskuläre Verspannungen verursacht werden. Heute weiß man allerdings, dass Spannungskopfschmerzen auch ohne erhöhte Muskelanspannung auftreten können. Eine Verhärtung der Muskulatur kann also ein Auslöser für Spannungskopfschmerzen sein, ist aber nicht die Ursache.
Zu den häufigsten Auslösern von Kopfschmerzen zählen:
Emotionale Überforderung (z.B. Stress)
Flüssigkeitsmangel
Muskuläre Verspannungen (z.B. durch körperliche Fehlhaltungen)
Schlafmangel
Bestimmte Inhaltsstoffe in Nahrungsmitteln (z. B. Geschmacksverstärker)
Bei plötzlich auftretenden Kopfschmerzen helfen manchmal die einfachsten Mittel: Zum Beispiel eine Selbst-Massage der Schläfen. Suchen Sie sich hierfür ein ruhiges Plätzchen. Legen Sie Zeige- und Mittelfinger auf die schmerzenden Stellen (z. B. Schläfen) auf und führend Sie mit sanftem Druck kleine, kreisrunde Bewegungen aus.
2 / 6
Schmerzen lindern!
Bei akuten Kopfschmerzen ist eine frühzeitige Schmerztherapie zu empfehlen. In der Apotheke sind rezeptfreie Schmerzmittel erhältlich, die zum Beispiel Paracetamol, Acetylsalicylsäure oder Ibuprofen enthalten. In der Regel tritt die schmerzlindernde Wirkung relativ schnell ein.
3 / 6
Muskelentspannung durch Wärme
Es sind häufig Muskelverspannungen im Nacken- und Schulterbereich, die Kopfschmerzen auslösen. Die Verspannungen werden durch eine ungünstige Körperhaltung, zu langes Sitzen oder psychische Faktoren, wie zum Beispiel Stress oder Angst verursacht. Gegen akute Verspannungen hilft beispielsweise ein heißes Bad. Die Wärme führt zu einer besseren Durchblutung im betroffenen Gewebe und verringert dadurch die Muskelverspannung. Durchblutungsfördernde Badezusätze aus Rosmarin, Lavendel, Melisse oder Heublumen können die Entspannung der Muskulatur zusätzlich fördern und damit auch den Kopfschmerz lindern. Wichtig: Menschen, die an bestimmten Grunderkrankungen (z. B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen) leiden, sollten auf heiße Bäder verzichten. Fragen Sie im Zweifel Ihren Arzt.
4 / 6
Spaziergang an der frischen Luft
Spannungskopfschmerzen – die häufigste Form von Kopfschmerzen – werden bei körperlicher Aktivität nicht schlimmer. Ganz im Gegenteil: Die Schmerzen bessern sich oft sogar durch einen kleinen Spaziergang an der frischen Luft.
5 / 6
Wasser trinken
Der Körper benötigt Wasser, um lebenswichtige Stoffwechsel-Vorgänge zu steuern. Wenn keine ausreichende Versorgung mit Flüssigkeit besteht, kann das Blut zäher werden. Das dickflüssige Blut kann dann nur schwer durch kleine Blutgefäße fließen und es können Kopfschmerzen entstehen. Bei akuten Kopfschmerzen kann es also hilfreich sein, einen eventuellen Flüssigkeitsmangel auszugleichen. Gut zu wissen: Etwa 1,5 Liter Flüssigkeit sollten Erwachsene am Tag durch Getränke zu sich nehmen. Als Durstlöscher sind Wasser oder ungesüßte Kräutertees gut geeignet. Bei sportlicher Aktivität ist wegen des Schwitzens auf eine höhere Flüssigkeitsaufnahme zu achten.
6 / 6
Blutzuckerspiegel regulieren
Wenn der Blutzuckerspiegel absackt, fehlt dem Gehirn die eigentliche Nahrung. Als Folge sollen Kopfschmerzen dem Körper signalisieren, dass das Gehirn mit Kohlenhydraten unterversorgt ist. Darum sind regelmäßige Mahlzeiten wichtig, um Kopfschmerzen vorzubeugen. Auch bei akuten Kopfschmerzen kann ein kleiner Snack helfen: Wer zum Beispiel eine Banane verspeist, versorgt Körper (und Gehirn) nicht nur mit der nötigen Energie, sondern auch mit wertvollen Mineralstoffen wie Magnesium und Kalium.