Die internationale Kopfschmerzgesellschaft (International Headache Society) befasst sich unter anderem mit der Unterteilung der unterschiedlichen Kopfschmerzformen. Dabei sind über 200 Arten von Kopfschmerzen klassifiziert worden. Die Einteilung erfolgt dabei anhand der Symptome und der Ursachen für Kopfschmerzen und dient der diagnostischen Analyse und richtigen Anamnese. Grundsätzlich kann man Kopfschmerzen in zwei Klassen unterteilen: die primären (idiopathischen) oder die sekundären (symptomatischen) Kopfschmerzen.
Primäre (idiopathische) Kopfschmerzen
Bei primären Kopfschmerzen handelt es sich um ein eigenständiges Beschwerdebild, das nicht durch eine andere Grunderkrankung ausgelöst wird. Primäre Kopfschmerzen werden auch als „idiopathisch“ bezeichnet – dieser Fachbegriff wird in der Medizin immer dann verwendet, wenn die Ursache einer Erkrankung bisher nicht geklärt werden konnte. Die primären Kopfschmerzen stellen mit 90% der gesamten Kopfschmerzformen die größte Kopfschmerzkategorie dar.
Die Beschwerden, die von primären Kopfschmerzen ausgelöst werden, können zum größten Teil durch eine geeignete Selbstbehandlung gelindert werden.
Primäre Kopfschmerzen – häufige Arten:
Kopfschmerzen vom Spannungstyp (oder auch Spannungskopfschmerzen genannt)
Neben den drei am häufigsten vorkommenden primären Kopfschmerzen gibt es noch weitere, seltenere Kopfschmerzformen, die in diese Kategorie gehören. Hierzu zählen z.B. Kopfschmerzen, die nach körperlicher Anstrengung, bei sexueller Aktivität, bei Husten oder während des Schlafes auftreten.
Kopfschmerzen
Eine Zusammenfassung
Akute oder chronische Schmerzsyndrome
Eine der häufigsten Erkrankungen weltweit
Einteilung in primäre und sekundäre Kopfschmerzen
Mehr als 200 Kopfschmerzarten bekannt
Ursache, Lokalisation, Dauer und Schmerz unterschiedlich
Sekundäre (symptomatische) Kopfschmerzen
Sekundäre Kopfschmerzen machen nur rund 10% aller Kopfschmerzarten aus. Sie werden auch als symptomatische Kopfschmerzen bezeichnet, da ihnen eine medizinische Ursache zu Grunde liegt – die Kopfschmerzen sind also Symptom einer Grunderkrankung.
Folgende Ursachen können sekundäre Kopfschmerzen auslösen:
Schlaganfall
Hirnblutung
Hirntumor
Hirnhaut- oder Stirnhöhlenentzündung
Zahnentzündungen
Infektionen
Bluthochdruck
Medikamentenübergebrauch
Hinweis:
Wenn neben Kopfschmerzen noch weitere Begleitsymptome wie zum Beispiel Schwindel oder Bewusstseinsstörungen auftreten, ist ein Arztbesuch anzuraten. Dasselbe gilt, wenn nach einer Kopfverletzung Kopfschmerzen einsetzen.
Sekundäre Kopfschmerzen
Mögliche Ursachen
Zu den möglichen Ursachen zählen z. B.:
Hirnblutung
Bluthochdruck
Medikamentenübergebrauch
Zahn- und Kiefererkrankungen
Liquorunterdruck
Gehirntumor
Tipps bei Kopfschmerzen
1 / 6
Schläfen massieren
Bei plötzlich auftretenden Kopfschmerzen helfen manchmal die einfachsten Mittel: Zum Beispiel eine Selbst-Massage der Schläfen. Suchen Sie sich hierfür ein ruhiges Plätzchen. Legen Sie Zeige- und Mittelfinger auf die schmerzenden Stellen (z. B. Schläfen) auf und führend Sie mit sanftem Druck kleine, kreisrunde Bewegungen aus.
2 / 6
Schmerzen lindern!
Bei akuten Kopfschmerzen ist eine frühzeitige Schmerztherapie zu empfehlen. In der Apotheke sind rezeptfreie Schmerzmittel erhältlich, die zum Beispiel Paracetamol, Acetylsalicylsäure oder Ibuprofen enthalten. In der Regel tritt die schmerzlindernde Wirkung relativ schnell ein.
3 / 6
Muskelentspannung durch Wärme
Es sind häufig Muskelverspannungen im Nacken- und Schulterbereich, die Kopfschmerzen auslösen. Die Verspannungen werden durch eine ungünstige Körperhaltung, zu langes Sitzen oder psychische Faktoren, wie zum Beispiel Stress oder Angst verursacht. Gegen akute Verspannungen hilft beispielsweise ein heißes Bad. Die Wärme führt zu einer besseren Durchblutung im betroffenen Gewebe und verringert dadurch die Muskelverspannung. Durchblutungsfördernde Badezusätze aus Rosmarin, Lavendel, Melisse oder Heublumen können die Entspannung der Muskulatur zusätzlich fördern und damit auch den Kopfschmerz lindern. Wichtig: Menschen, die an bestimmten Grunderkrankungen (z. B. Herz-Kreislauf-Erkrankungen) leiden, sollten auf heiße Bäder verzichten. Fragen Sie im Zweifel Ihren Arzt.
4 / 6
Spaziergang an der frischen Luft
Spannungskopfschmerzen – die häufigste Form von Kopfschmerzen – werden bei körperlicher Aktivität nicht schlimmer. Ganz im Gegenteil: Die Schmerzen bessern sich oft sogar durch einen kleinen Spaziergang an der frischen Luft.
5 / 6
Wasser trinken
Der Körper benötigt Wasser, um lebenswichtige Stoffwechsel-Vorgänge zu steuern. Wenn keine ausreichende Versorgung mit Flüssigkeit besteht, kann das Blut zäher werden. Das dickflüssige Blut kann dann nur schwer durch kleine Blutgefäße fließen und es können Kopfschmerzen entstehen. Bei akuten Kopfschmerzen kann es also hilfreich sein, einen eventuellen Flüssigkeitsmangel auszugleichen. Gut zu wissen: Etwa 1,5 Liter Flüssigkeit sollten Erwachsene am Tag durch Getränke zu sich nehmen. Als Durstlöscher sind Wasser oder ungesüßte Kräutertees gut geeignet. Bei sportlicher Aktivität ist wegen des Schwitzens auf eine höhere Flüssigkeitsaufnahme zu achten.
6 / 6
Blutzuckerspiegel regulieren
Wenn der Blutzuckerspiegel absackt, fehlt dem Gehirn die eigentliche Nahrung. Als Folge sollen Kopfschmerzen dem Körper signalisieren, dass das Gehirn mit Kohlenhydraten unterversorgt ist. Darum sind regelmäßige Mahlzeiten wichtig, um Kopfschmerzen vorzubeugen. Auch bei akuten Kopfschmerzen kann ein kleiner Snack helfen: Wer zum Beispiel eine Banane verspeist, versorgt Körper (und Gehirn) nicht nur mit der nötigen Energie, sondern auch mit wertvollen Mineralstoffen wie Magnesium und Kalium.